DER HARZ FEIERT HEUTE NACHT WALPURGIS

Mit grausigem Spuk wird der Wonnemonat Mai begrüßt

 

IM HARZ sind wieder die Hexen und Teufel los. Lebensgroße Figuren aus Holz, Stroh, Stoff und Reisig an Häusern und Hotels weisen vielerorts in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen auf die „Nacht der Nächte“ in dem Mittelgebirge hin: Die Walpurgisnacht. Festplätze werden zu dem heutigen Hexen-Fest mit Birkengrün geschmückt, Schausteller reisen an.

Während anderenorts das Ende des Winters mit Waldmeisterbowle und einem Tanz in den Mai begangen wird, feiern die Menschen im Harz den Frühlingsbeginn mit einem sagenumwobenen Spektakel um Hexen, Teufel und Berggeister. Die Tourismusorte rechnen auch in diesem Jahr mit einem Besucheransturm, mehr als 100000 Gäste erwartet der Harzer Verkehrsverband. Viele Orte der Region haben Programme für große und kleine Hexen und Teufel zusammengestellt.

Nach einer frühen Überlieferung kommen in der Nacht zum 1. Mai „die Hexen und Teufel aller Herren Länder in den Harzbergen zusammen, um ihrem Meister Urian zu huldigen“. Auf Ziegenböcken, Besen und Mistforken sausen die finstren Gestalten zum Fest mit dem Teufel heran. „Ausfah­ren muss die gruselige Zunft, um auch künftig in den Wäldern der Berge nach altem Brauch spuken zu können“. Gemeinsam mit „dem Her­ren der Finsternis feiern die Hexen und Gestalten der Wälder den Hexensabbat“.

Erst Schlag Mitternacht endet der diabolische Spuk. Dann übernimmt die Maienkönigin die Herrschaft über das Land und verheißt Wachstum und Wohlstand. Dem Volksglauben nach wird mit den Walpurgisfeiern – dem Fest der Heiligen Walpurga – der düstere Winter vertrieben und der fruchtbare Frühling begrüßt.

Auf dem „Blocksberg"

Zu den beliebtesten Kultstätten der Hexensage gehört der höchste Harzberg, der Brocken. Teufelsanbeter scheuen weder Mühe noch Anstrengung, um auf dem 1142 Meter hohen „Blocksberg“ die Ankunft der Gespensterschar zu erwarten. Goethe, der im „Faust“ das ausgelassene Treiben der Hexen beschrieb, machte die Walpurgisnacht erst richtig populär.

In Schierke am Brocken gibt es zudem ein mittelalterliches Spektakel um die „Hexe Hulda“. Im Goethe-Jahr will der Ort aus Anlass seines 250. Geburtstages an den Dichter erinnern. Auch auf dem sagenumwobenen Hexentanzplatz bei Thale werden rund 20 000 Besucher erwartet.

Aus der Zeit des heidnischen Aberglaubens stammen auch die Kult- und Tanzstätten am Hübichenstein in Bad Grund auf der niedersächsischen Seite des Harzes. In Hahnenklee bei Goslar geht ein „teuflisches Rockmusical“ über die Bühne. In Ilsenburg am Fuße des Brockens spuken die Hexen aber einen Tag früher. „Ein erotisches Schauspiel mit Höllenfeuerwerk“ soll den Teufel das Fürchten lehren.

Auch im thüringischen Südharz tummeln sich die Hexen in der Walpurgisnacht. In der alten Fachwerkstadt Neustadt werden sie von Harzer Jodlermeistern unterstützt. In Hauseingängen, Fluren und an Fenstern hocken dann vermummte Gestalten, über das große Feuer werden aber nur die Mutigsten springen. Etwas gesetzter geht es in Nordhausen zu. Dort steht in der Cyriaci-Kapelle eine Walpurgisnacht der Künste auf dem Programm – mit Malerei, Musik und Fotografie.

 

 








Дата добавления: 2015-06-17; просмотров: 579;


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